Bienenwaben

Die sechseckigen Zellen der Bienenwabe sind Meisterwerke der Natur und haben viele faszinierende Eigenschaften. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch äußerst effizient. Die sechseckige Form ermöglicht eine nahezu optimale Nutzung des verfügbaren Raums, wodurch die Bienen sowohl Platz sparen als auch Materialien effizient einsetzen können.

Die Hauptfunktionen der Bienenwabe sind vielfältig. Sie dient zunächst der Aufzucht von Larven. Die Königin legt ihre Eier in diese Zellen, und die Bienen kümmern sich liebevoll um die heranwachsende Brut. Sobald die Larven sich zu voll entwickelten Bienen entwickelt haben, verschließen die Arbeiterinnen die Zellen mit einem Deckel aus Bienenwachs.

Die Waben dienen auch zur Lagerung von Honig, einem der kostbarsten Schätze der Bienen. Die Bienen sammeln Nektar von Blüten, tragen ihn in den Stock zurück und lagern ihn in den Zellen der Wabe. Durch das ständige Bewegen ihrer Flügel erzeugen die Bienen Luftzirkulation, die den Wasseranteil im Nektar reduziert und so den Nektar in Honig verwandelt.

Pollen, die proteinreiche Nahrung der Bienen, werden ebenfalls in den Waben gelagert. Die Bienen sammeln Pollen von Blüten und vermengen ihn mit Nektar, um sogenanntes Bienenbrot herzustellen. Dieses dient als Hauptnahrungsquelle für die Bienen und wird ebenfalls in den Waben aufbewahrt.

Die Bienen erzeugen das Wachs, aus dem die Waben bestehen, durch spezielle Wachsdrüsen in ihrem Körper. Diese Wachsdrüsen sind besonders aktiv, wenn das Bienenvolk viel Platz für die Aufzucht von Brut oder die Lagerung von Nahrung benötigt.

In der modernen Bienenhaltung sind bewegliche Holzrähmchen ein wesentliches Werkzeug. Diese Rähmchen werden in Bienenstöcken platziert, und die Bienen bauen die eigentlichen Waben in diese Rahmen. Diese Technik ermöglicht es Imkern, die Waben leicht zu entnehmen, zu inspizieren und bei Bedarf zu ersetzen, ohne den kostbaren Wabenbau zu zerstören. Diese Methode hat den Vorteil, dass Honig geerntet und das Bienenvolk gesund gehalten werden kann, ohne die Bienen unnötig zu stören.

Wenn Bienen ohne Rähmchen arbeiten, zum Beispiel bei einem Bienenschwarm in der freien Natur, spricht man von Wild- oder Naturbau. In solchen Fällen bauen die Bienen die Waben nach ihrem eigenen Ermessen und in der für sie besten Form, was oft zu unregelmäßigeren und weniger handlichen Waben führt. Diese wilden Waben sind jedoch ein faszinierendes Beispiel für die Fähigkeiten und Anpassungsfähigkeit der Bienen, die sich flexibel den jeweiligen Bedürfnissen ihres Volkes anpassen.

"Wabenwerk"

Erst durch die Erfindung der Holzrähmchen ist unter Schonung des Wabenwerks die Ernte mit einer Schleuder möglich. Honigwaben können entnommen und der Honig dann durch Schleudern geerntet werden. Die leeren Waben können anschließend wieder ins Volk gehängt werden.

Schleudern

Der Honig wird durch die Zentrifugalkräfte, die beim Drehen des Schleuderkorbes entstehen, aus den Wabenzellen gezogen. Die Voraussetzung, damit der Honig gut aus den Zellen fließt, ist, dass er noch leicht flüssig ist. Die Waben sind wenn sie frisch der Beute entnommen wurden noch temperierten.

Wachsverarbeitung

Ziel und Prinzip des Naturwabenbaus:

Das Ziel des Naturwabenbaus in der Imkerei ist, einen nachhaltigen Wachskreislauf zu schaffen. Dabei wird versucht, das Bienenwachs möglichst aus eigenen Mitteln zu gewinnen und zu erneuern. Ein offener Wachskreislauf reduziert die Notwendigkeit des Kaufs von Fremdwachs und stärkt die Unabhängigkeit des Imkers.

Schritte für einen offenen Wachskreislauf:

Wachs schmelzen

Einschmelzen von Altwaben (Nassschmelze): Einschmelzprozess im "Kochtopf": Besser - Dampfwachsschmelzer verwenden:

Ein Dampfwachsschmelzer kann den Prozess vereinfachen - einfach füllen, anschalten und fertig!

Desinfektion des Bienenwachses: Klärung des gefilterten Wachses: Falls das Wachs nach der ersten Klärung nicht ausreichend gereinigt ist, kann der Schmelzvorgang wiederholt werden, bis das Wachs klar und rein ist.

Ein nachhaltiger Wachskreislauf ist nicht nur ökologisch, sondern hilft auch, die Kosten der Imkerei zu senken und die Qualität des eigenen Bienenwachses zu sichern.

Ist das Wachs nicht ausreichend geklärt, Schmelzvorgang noch einmal wiederholen.

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