Bienengesundheit

Derzeit zugelassene Behandlungsmöglichkeiten für Honigbienen in Deutschland:
Alle derzeit in Deutschland für Honigbienen zugelassenen und im Handel erhältlichen Tierarzneimittel sind ausschließlich zur medikamentösen Behandlung der Varroose indiziert.

Die Wirkstoffe stammen aus verschiedenen Wirkstoffgruppen:

Da mit diesen Tierarzneimitteln die Varroamilben in verschiedenen Bienenpopulationen bekämpft werden können, wird die arzneiliche Versorgung zur Bekämpfung der Varroose in Deutschland als gut bezeichnet.

Quelle: Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 2018

Bienenkrankheiten

Varroose

Die Milbe varroa destructor wurde aus Asien zu uns eingeschleppt und trat erstmalig Anfang der 70er Jahre bei uns auf. Dabei handelt es sich um einen Parasit, der sowohl Bienen als auch deren Brut befällt, sich aber außerhalb der Brut vermehrt. Die Milbe ernährt sich von der Haemolymphe der Bienen. Sie ist zu einer ernsten Bedrohung für unsere Bienenvölker geworden. Ist der Varroabefall in einem Volk sehr hoch, bezeichnet man dies als Varroose.

Faulbrut

Eine durch Bakterien ausgelöste Bienenkrankheit. Man unterscheidet zwischen der (oft gutartig verlaufenden) Europäischen Faulbrut und der (bösartigen) Amerikanischen Faulbrut. Letztere wird durch die Sporen des Bakteriums Paenibaciluus larvae larvae übertragen. Sie ist eine meldepflichtige Tierseuche.

Bienenparalyse

Bienenparalyse ist eine Virusansteckung, die sich zum Beispiel durch eine Säckchenfrucht, verkümmerte Bienenflügel, schwarz werdenden Weiselzellen usw. zeigt. Auf der Übertragung der Virose nimmt vor allem die Milbe Varroa destructor teil. Die deutsche Bezeichnung für diese Ansteckung ist Bienenparalyse.

Bienennosematose

Die Nosematose der Bienen ist eine Pilzerkrankung des Verdauungstrakts der reifen Bienen. Diese Krankheit verursacht die Pilze, die sich im Magen der Biene vermehren. Die Erkrankung entsteht als der Folge, dass die Bienen nicht die Nahrung während des Winters ausreichend verdauen können. Meistens entsteht sie wegen der Beibehaltung des Honigtaus im Bienenstock. Wenn die Bienen beginnen, im Bienenstock zu koten, beginnt sich darin die Pilze zu vermehren. Die Behandlung realisiert man durch die Installation der Abdampfplatte mit der Ameisensäure.

Verkalkung der Bienenfrucht

Die Verkalkung der Bienenfrucht ist eine Pilzerkrankung, bei der sich die Bienenlarven aus der Nahrung infizieren. Die Krankheit bricht dann in ihren Därmen aus. Die Pilze Ascosphaera apis verbrauchen die gesamte Nahrung, die die Larve bekommt, und schließlich verhungert sie völlig. Dann wachsen die Pilze durch und fressen den ganzen Körper, der verkalkt. Die Farbe der Mumien ist meistens weiß oder in verschiedenen Grautönen. Die Sporen überleben bis zu 15 Jahren. Die Erkrankung kann man mit den Abdampfplatten mit der Ameisensäure behandeln, man kann ihr durch den häufigen Wechsel des Bienenwerks vorbeugen, sodass dort keine alten schwarzen Waben bleiben, die die Erkrankung übertragen können.

Bienenschädlinge

Die Große Wachsmotte und die Kleine Wachsmotte sind schädliche Motten, die sich vom Wachs ernähren. Das Wachs fressen die Raupen, sie fressen nur das Bienenwerk, also die Zellen. Das geschmolzene Wachs fressen sie nicht. Im Bienenstock eliminieren die Bienen diese Schädlinge, aber das Problem tritt in den Lagern der Wachswaben auf. Die Wachsmotte mag keinen Luftzug, daher ist es geeignet, die Waben im Luftzug zu lagern. Eine weitere Verteidigung gegen die Wachsmotte ist die Lagerung der Waben in Räumen mit einer Temperatur, die niedriger als 10 Grad Celsius ist. Unter dieser Temperatur entwickelt sich die Wachsmotte nicht mehr. Die beste Methode ist jedoch die Schwefelung der Waben. Die Schwefelung erfolgt außerhalb des Bienenstocks.

Andere Bienenschädlinge

Vögel, Langschwanzmäuse, Spitzmäuse, andere Saugtiere und insektenfressende Vögel richten meistens Schaden an den Bienenstöcken an, indem sie Löcher hinein hacken und den Kern des gesamten Bienenstocks verderben. Die Langschwanzmäuse und die Spitzmäuse suchen besonders im Winter Unterschlupf im Bienenstock. Die Bienen sind im Wintertrauben, die sich nur in einem Teil des Bienenstocks befindet. Diese Schädlinge bauen sich ihre Nester auch aus den Waben und können erhebliche Schäden im Bienenstock verursachen. Im Unterschied zu Mäusen sind Spitzmäuse insektenfressend und können daher ebenfalls Schaden an den Bienen verursachen. Der beste Schutz dagegen ist ein Mäusegitter ab Herbst, das verhindert, dass diese Schädlinge in den Bienenstock eindringen.


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